Hintergrund
Die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist eine weitverbreitete und tief verwurzelte Praxis in vielen Massai-Gemeinden. Sie reicht von der Beschneidung bis hin zur vollständigen Entfernung der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane. Die Folgen sind gravierend: lebenslange gesundheitliche Schäden, psychische Traumata und häufig der Abbruch der schulischen Laufbahn.
Trotz gesetzlichem Verbot werden Massai-Mädchen traditionell im Alter von etwa 15 Jahren beschnitten – oft kurz vor einer arrangierten Ehe. Da FGM stark im kulturellen Kontext verankert ist, lässt sie sich nur durch gemeinsames Handeln innerhalb der Gemeinschaft überwinden.
Projektidee
Die Initiative zum Projekt kam von den Frauen selbst – unterstützt vom Gemeindevorstand. Sie wollten ein Zeichen gegen die grausame und gesundheitsschädliche Praxis setzen und forderten einen geschützten Raum für Aufklärung, medizinische Versorgung und wirtschaftliche Perspektiven.
Ziel: Ein Zentrum für Schutz, Bildung und Selbstbestimmung
Im Distrikt Kajiado wurde ein multifunktionales Frauenzentrum errichtet – das Masai-Mama-Africa-Center (MMAC). Es dient als Anlaufstelle und Schutzraum für Massai-Frauen rund um die Themen Sexualität, Schwangerschaft, Geburt und Selbstbestimmung.
Funktionen des MMAC
Planung und Umsetzung
Die Projektplanung erfolgte durch La Nostra Africa, die Bauleitung übernahm Kagiri Duncan vor Ort. Der Bau begann am 1. Dezember 2014 und war am 25. Februar 2015 abgeschlossen.
Seither werden die Aktivitäten vom District Chief Shadrack Mututua geleitet.
Die Kosten betrugen ca. 80.000 Euro und das Zentrum wurde zur Gänze aus dem Erlös des Bazaars finanziert.