Auch dieses Jahr besuchte ich im März 2025 unser Projekt in Kambodscha. Nach einem langen Flug über Bangkok und einem kurzen Weiterflug nach Siem Reap wurde ich herzlich von Theavy und Patrik empfangen. Gemeinsam machten wir uns direkt auf den Weg nach Battambang – der Startpunkt für eine ereignisreiche Woche.
Stoffsuche mit Hindernissen
Noch am Ankunftstag ging es nach einem kurzen Mittagessen auf den Markt. Unser gewohnter Stoffmarkt war leider einem Brand zum Opfer gefallen, daher mussten wir uns auf einem neuen Markt auf die Suche nach schönen Sarong-Stoffen begeben. Ziel war es, ein Set an Farben mit identischem Muster zu finden – insbesondere ein leuchtendes Rot. Auch wenn wir dieses spezielle Rot nicht fanden, wurden wir letztlich fündig und konnten unser Lager mit einer spannenden Alternative auffüllen.
Die Stoffsuche war, wie immer, eine Geduldsprobe. Viele Muster gab es nur in wenigen Farben, manches war nicht mehr auf Lager – und wenn wir endlich fündig wurden, begann das feilschen um den Preis. Doch am Ende waren wir zufrieden mit unserer Ausbeute.

Wiedersehen im Safe House
Am nächsten Morgen besuchten wir das Safe House – wie immer ein besonders herzlicher Moment. Die Kinder haben inzwischen eine kleine Bibliothek aufgebaut, aus der sie Bücher ausleihen können. Eine der älteren Schülerinnen ist für die Buchausgabe verantwortlich – ein kleiner Schritt hin zu mehr Lesefreude und Sprachförderung.
Ich hatte auch ein Ersatzdisplay für unsere Stickmaschine im Gepäck. Es wurde sofort eingebaut – Mission erfüllt! Nun kann das Training beginnen. Die Stickmaschine ist nicht nur für personalisierte Produkte von Femmes des rizières gedacht, sondern soll auch zur lokalen Einkommensgenerierung beitragen.



Produktentwicklung & neue Pläne
Den Nachmittag verbrachten wir mit der Durchsicht unserer Muster und der Weiterentwicklung der Prototypen. Dabei wurde auch beschlossen, das Atelier mit einem neuen, insektenresistenten Schrank auszustatten, um die Produkte besser lagern zu können.
Ein weiteres Highlight war der Besuch eines Fotografen, der unsere neuen Produkte professionell ablichten sollte. Hier war viel Erklärung nötig – sein Fokus liegt normalerweise auf Hochzeitsfotografie, unsere Anforderungen sahen natürlich ganz anders aus.



Ein Besuch beim „schwarzen Mann“
Eines Abends brachten wir ein Opfer – in Form von Hühnchen, Wasser, Blumen und Räucherstäbchen – zum „schwarzen Mann“, einer lokalen spirituellen Figur. Nach der symbolischen „Speisung“ durften wir das Essen zurücknehmen und den Kindern im Safe House bringen – eine schöne Verbindung von Tradition und Gemeinschaft.



Hilfe für eine abgelegene Schule
Am nächsten Tag fuhren wir in eine sehr arme, ländliche Schule. 189 Schüler erhielten Schulmaterialien, die wir mitgebracht hatten – eine willkommene Unterstützung, da die Schule bisher keine Hilfe erhält. Die Kinder sind auffallend klein und viele leiden unter Mangelernährung. Ein Schulernährungsprogramm wurde dringend gewünscht – ein Wunsch, dem wir hoffentlich bald nachkommen können.



Abschlussevent: Ausflug nach Siem Reap
Der traditionelle Ausflug nach Siem Reap war wie immer ein Höhepunkt – für die Kinder und für uns. Die Vorfreude war riesig, die Stimmung ausgelassen. Nach dem Einchecken ins Hotel ging es in ein Buffet-Restaurant – und es war beeindruckend, wie viele Meeresfrüchte verdrückt wurden!
Der Besuch des Kulen-Wasserfalls war ein unvergessliches Naturerlebnis: Baden im eiskalten Wasser, ein Tempel mit einem liegenden Buddha, Picknick in Holzhütten – ein perfekter Tag. Abends rundete ein Besuch im Apsara-Restaurant mit Buffet und traditioneller Tanzaufführung den Ausflug stimmungsvoll ab.



Ein berührender Abschied
Am letzten Tag hieß es Abschied nehmen. Diese Tage sind immer emotional. Die Kinder sind dankbar für diese Abwechslung – und wir sind es auch. Solche Momente bleiben im Herzen.
Es war wieder einmal wunderschön. Ich komme wieder.
